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Bedeutung des deutschen Gebäudesektors für die Energiewende

Updated: May 22, 2023

Der Gebäudesektor macht einen erheblichen Teil des gesamten Endenergieverbrauchs in Deutschland aus. Im Jahr 2019 wurde dieser mit einem Anteil von 34,0 % durch den gebäuderelevanten Endenergieverbrauch bestimmt, wobei den privaten Haushalten der größte Bedarf zuzuschreiben ist, gefolgt vom Gewerbe-, Handels- und Dienstleistungssektor sowie der Industrie.


Die Energieversorgung Deutschlands fußt nach wie vor auf fossilen Energieträgern. Diese müssen zum überwiegenden Teil importiert werden. Im Jahr 2018 machte der Anteil importierter Primärenergie 70,6 % des Gesamt-Primärenergieverbrauchs aus. Tiefe Eingriffe in die Natur am Ort der Rohstoffförderung, weite Transportwege und steigende Anschaffungskosten beim Import fossiler Rohstoffe wirken sich nachhaltig negativ auf das Erdklima und die Wirtschaft aus. Die Transportwege laufen zudem oft durch geopolitische Spannungsgebiete, was ein zusätzliches Risiko darstellt.


Der 2022 begonnene russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise beweisen die akute Notwendigkeit der deutschen Energiewende auch für die Stabilität der Wirtschaft. Durch den großen Anteil des Gebäudesektors von 34,0 % am deutschen Gesamtendenergieverbrauch, strebt die Bundesregierung bis Mitte des Jahrhunderts einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand an. Dazu wurde der Handlungsrahmen für die „Energieeffizienzstrategie Gebäude“ durch die Bundesregierung für die Energiewende im Gebäudebereich festgelegt. Um eine nachhaltige Energiebedarfsminderung im Gebäudesektor zu ermöglichen, ist eine Kombination aus Energieeinsparung über die Steigerung der Effizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien nötig. Dadurch kann mittelfristig der importierte Anteil an fossilen Energieträgern gesenkt werden.


Die Steigerung der Energieeffizienz eines Gebäudes wird über die Minderung seines Endenergieverbrauchs messbar. Der notwendige Einsatz erneuerbarer Energien lässt sich daraus ableiten. Aus dem Endenergiebedarf eines Gebäudes sowie Erzeugung von erneuerbaren Energien vor Ort, lässt sich der Indikator "Primärenergiebedarf" ermitteln. Dieser ist maßgeblich, um den Prozess zum klimaneutralen Gebäudebestand mess- und bewertbar zu machen.


Aktuelle Entwicklungen (15.03.2023)

Im Jahr 2022 sind nach den aktuellsten Auswertungen des Umweltbundesamtes (UBA) die gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands um 1,9 % gesunken. In Summe sind die Zielwerte des Bundesklimaschutzgesetzes (KSG) für das vergangene Jahr damit zwar eingehalten, die Bereiche Verkehr und Gebäude verfehlten ihre Ziele jedoch deutlich. Der Gebäudesektor hat seine Emissionen zwar um knapp 6 Mio. Tonnen CO auf 112 Mio. Tonnen CO gesenkt, verfehlt damit jedoch seine Zielvorgabe von 107,4 Mio. Tonnen CO für das Jahr 2022 deutlich. Hinzu kommt, dass die Senkung nicht vorrangig durch Effizienzsteigerungen oder den Ausbau erneuerbarer Heizungssysteme erreicht wurde, sondern auf die stark gestiegenen Energiepreise sowie die milden Witterungsbedingungen zurückzuführen sind.


Nach der Auswertung dieser Ergebnisse durch den Expertenrat für Klimafragen, haben die jeweils zuständigen Ministerien anschließend bis zum 15. Juli Zeit, entsprechende Sofortprogramme zur Kompensation vorzulegen. Es kann also mit weiteren Förderprogrammen und Maßnahmen im Gebäudesektor gerechnet werden. Wir halten Sie stets auf dem Laufenden.

 

Wir sind Energieeffizienz-Experte


Als gelisteter Energieeffizienz-Experte unterstützen wir Sie mit einer hohen technischen Kompetenz bei Förderanträgen für Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich von Gebäuden (Bundesförderung für effiziente Gebäude) und in der Industrie (Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft). Bei der Entwicklung und Bewertung von Energieeffizienzprojekten für Gebäude und in der Wirtschaft berechnen wir das energetische Potential, überwachen die Arbeiten und sichern die hohe Qualität der Maßnahmen.

 

Quellen: BMWi 2020 / BMWi 2021

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